Sprich, Wort!

Von wem stammt wohl der sinnige Satz „Liebe geht durch den Magen“? Es muss jedenfalls ein rechter Zyniker gewesen sein, denn was ist der Magen anderes als ein brutales Säurebad? Wir wissen, wie das schmeckt und aussieht, wenn wir nach intensiver Übergabe über der Schüssel hängen, weil wir wegen Liebeskummer … Aha! Vielleicht liegt da der Schlüssel zur Erkenntnis. Wenn es zurück kommt, dann war es nichts. Aber was kommt danach? Sieht Liebe im Darm tatsächlich besser aus? Ich meine: Nein. Was also will man uns damit sagen?

Vielleicht, dass wenn die Liebe nach allen Bissigkeiten, dem Gewürge, nach all der Säure, der Base und den Bakterien noch da ist, dann scheiss drauf, dann war es den Krampf wert. Ich gebe zu, ich zeichne nicht das schönste Bild, aber im Krieg und in der Liebe sei alles erlaubt, erklärt uns ein anderes geflügeltes Wort. Das ist such so was: „geflügeltes Wort“. Wo hat das seine Flügel her und warum? Hängt das mit den Götterboten zusammen, die auf geflügeltem Wege das unverständliche Wortgeschwalle ihrer Chefs überbrachten? Hermes kleine Käsefussschwingen, sag ich da nur. Also, Liebe und Krieg. Da fehlt mir allerdings die Genfer Liebeskonvention. Nicht dass sich jemand daran hielte, aber man könnte wenigstens gelegentlich erwähnen „Du Schatz, das Werfen mit Fonduegabeln ist gemäss Artikel …“ ZZZING! „Und gemäss Paragraph sowieso ist die Verwendung der Bezeichnung SCHATZ amnestierend für alle folgenden Reaktionen!“ Hm. Moment. Das ist Ehe, nicht Liebe. Wie dumm von mir.

Aktuell im Ohr: Das Klappern von Geschirr, das Plappern von Gewirr

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