Süssstofffusseleien

Im Englischen existiert der schöne Begriff „eye candy“, also Süssigkeit fürs Auge. Was haben Süssigkeiten so an sich? Süss, bunt, verführerisch, aber im Abgang etwas hohl. Sollte also eine Dame im ersten Moment als Augenzucker bezeichnet werden, darf sie sich kurz über den Status des Augenschmausigen freuen, sollte sich aber im Nachfolgenden doch fragen, ob sie sich auch als hohle Nuss sieht. Diejenigen, die tatsächlich hohle Nüsse sind (oder jedwedes Hohlgefäss, um jetzt nicht nur den Nüssen eins auf selbige zu geben), die freuen sich nur und damit sei es belassen.

Wenn ich mir zu viel „eye candy“ gönne, werden dann meine Augen fett? Oder verhält es sich wie bei regulärem Süsskram, dass nicht die Zunge (Primärkontakt) dick wird, sondern ein entferntes Körperteil? Gut, je nachdem, WIE süss jemand aussieht, kann es gut sein, dass sofort ein Körperteil grö… aber das geht auch wieder weg. Ich meine nachhaltige Zunahme durch optische Reize. Schwillt das Gehirn an? Oder zählt über Umwege erreichtes Muskelwachstum auch, weil man möchte, dass man bei der Süssen Chancen auf mehr hat als nur Gucken?

Die Alternative wären Light-Produkte. Künstliche Erweiterungen wie Push-Ups, Schminke, Extensions, Forming-Fummel zwecks Fummel-Forming und was es da noch alles gibt. Aber wie bei echten Lightprodukten… Gut, „echt“ und „light“ passt nicht. Ähnlich den Nahrungsmitteln mit Aufdruck „kalorienreduziert“ (als Synonym für „geschmacklich grenzwertig“) ist „eye lighty“ zuerst vielversprechend, aber im Abgang suboptimal. Bei einem Reduktionssandwich wird mir das nach einer Stunde klar, bei einem Reduktionsgirlie möglicherweise erst nach dem Aufwachen. Da hilft dann nur noch eine rosarote Zuckergussbrille. Optional mit verspiegelten Gläsern. Gegen innen.

Aktuell im Ohr: Starbucksjazz

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