Beute von Heute

Der Jäger und Sammler von heute definiert sich nicht über tote Tiere im rückwärtigen Garten, sondern über seine Gadgetkollektion. Extrem beliebt sind derzeit Dingerchen wie das iPhone, welches (buoaah, geiles Feature!) die Bilddarstellung ändert, je nachdem, ob man das Gerät hoch- oder quer hält. Meine erste Frage war, wie lange es dauert, bis das iPhone explodiert, wenn man es rotieren lässt um diese Funktion auszureizen. Ich vermute, nach so einer Frage gilt man als iDiot. Das iPhone wird vornehmlich wohl von Männern benutzt werden, denn geschminkte Frauen, welches dieses Gerät an der Wange hatten, werden wohl oder übel Teilabdrücke ihres Gesichtes auf dem Display wiederfinden (Achtung, nach kusssicherem Lippenstift auch telefoniersicheres Rouge) und, es ist ja ein Touchscreen, mit den Fingern die Pampe auch noch verschmieren. Jaja, Smartphone.

Mein neues Gadget ist ein Moleskine-Notizbuch, oldschool und schwarz, was den Sinn des schwarzen Büchleins für kayxdosen-Notizen extrem unterstützt. Allerdings heisst Mole Maulwurf und Skin Haut, weswegen ich mich schon frage, woraus die Bucheinbände eventuell hergestellt wurden. Oder das Band drumrum. Nagergedärme? Apropos Gedärme: Schweizer Cervelats, die wahrscheinlich meistgegessenen Würste und Namensgeber von C-Promis (Cervelat-Prominenz), sind vom Aussterben bedroht. Seit die Schweiz sich an gewisse EU-Richtlinien anlehnt, sind brasilianische Rinderdärme mit einem Importstop belegt und Mitte 2008 gehen die Vorräte aus und dann ist Schluss mit wurstig. Mit Ersatzdärmen wäre entweder die korrekte Krümmung nicht gegeben oder Geschmack und Farbe könnten sich verändern und auf dem Grill sehen die dann auch seltsam aus. Ein nationales Drama, wir werden unserer Identität beraubt. Unglaublich.

Aber zurück zu den Gadgets, den technischen. Grundsätzlich würd ich mir gerne schon länger etwas Schnickschnackiges kaufen, doch der Markt gibt derzeit nichts her, was ich mir leisten wollen würde und was ins Budget passt, ist nicht verfügbar. Der Hinweis meiner Raumkosmetikerin, dass mein Staubsauger langsam ausgehustet hat, nahm mir die weitergehende Entscheidung ab und ich kaufe die optimale Kombination: Den Gadgetstaubsauger. Einen Dyson. Kein Saugkraftverlust wie in Beziehungen, lustiges Design und nie wieder Beutel wechseln. Plus den Bonus, dass man nach dem energischen „FFFFUMBB“ des Hamstereinsaugens dem kleinen Kerlchen noch zuguckenkann, wie er im Staubbehälter rotiert. Ist wohl besser, hab ich keine Haustiere.

Aktuell im Ohr: Puff Daddy – Come with me

Schlank durch Energie

Statt sich unter Zuhilfename von Stromstössen schlank zu schütteln, bietet sich die Verwendung eines Energy Drinks doch viel mehr an. Weniger Schmerz, würde man meinen und schliesslich sagt die Werbung auch, neben viel Koffein steckt viel Gesund drin und noch mehr Schlank. Der supidupi Lifystyle-Drink vom Hersteller, der mir sonst nur durch sehr bunte Vodkavariationen im Gedächtnis geblieben ist. Was läge mir also näher, als der Werbung zu glauben und das no sugar, no fat aber mit brutal Aloe Vera, Süssstoffen und mehr auszuprobieren? Hat viel Koffein drin (ich mag noch aufbleiben) und Taurin (mir fallen da immer Bullenhoden ein und wer kann zu Oster etwas gegen dicke Eier haben). Also einmal mehr ein Lifetest, diesmal: Trojka Bodystyle.

Die Dose zischt wie jede x-beliebige Energydose, doch der erste Geruchstestdistanziert sich angenehm von üblicher Plörre (mit welcher in Händen ich regelmässig beimeinem Chef aus dem Büro geworfen werde) und ist zitronig und frisch. Das lädt doch ein zu mehr, also der erste Schluck. Die Zunge wird sachte limonisiert, trägt einen Hauch Kumquat mit sich (ein klein wenig bitterlich) und ist bizarrerweise tatsächlich so eine Art lecker. Im kalten Zustand könnte das sogar als Durstlöscher funktionieren, theoretisch müsste ich es jetzt noch etwas stehen lassen um den Warmzustand abzuwarten, aber ganz so hohl bin ich nun doch nicht. Nachkippen. Doch. Hat was. Der Abgang ist in Ordnung, ich habe nicht das Gefühl, mein Gaumen klebt sich mit einem anderen Mundteil zusammen oder ich müsste für die nächsten Stunden halbmotiviert aufstossen und meine Umgebung mit Gummibärenfürzen beglücken.

Allerdings habe ich zwei Kritikpunkte: Erstens könnte der Geschmack etwas kräftiger sein, aber da weder Zucker noch Fett als Geschmacksträger zum Einsatz kommen, wird das wohl nichts. Positiverweise fehlt mir persönlich aber das positive Erkennen von künstlichen Süssmitteln (nach einem Kaffee mit Assugrin musste ich fast kotzen – gut, macht auch schlank). Zweitens dachte ich, beim ersten Test im neuen Blog könnte ich einen Verriss schreiben, aber wie das bei Livesendungen so ist, man kann es nichts steuern. Also hoffe ich schwer auf neue Produkte in der Werbung, die dann auf der Zunge richtig weh tun. Irgendwem fällt da bestimmt was ein. Oder jemand hat Vorschläge für etwas, das er schon probieren wollte, aber sich nicht traut. Und wer weiss…

Aktuell im Ohr: Solar Fake – Here I stand

Mein Kaffee heisst Peter

Geschirrklimpern, ein plärrendes Kleinkind aus dem unteren Stockwerk und das Zischen und Blubbern der riesigen Kaffeemaschine: Samstagvormittag bei Starbucks, Zeit für Leutegucken, einen Tall Americano (nicht wieder versehentlich die ganz grosse Version, in dem man einen Kleinstaat versenken kann) und einen fettfreien Muffin. Draussen scheint die Sonne, aus dem Blickwinkel sehe ich einen freien Puschelsessel und freu mich. Ich komm gleich an die Reihe, weil vor mir nur grad eine junge Frau steht. „Einen double macchiato caramel decaf yumyum double foam zisch sprinkel chocolate topping zum hier trinken“. An sich sind die Bestellungen schon bizarr genug, da fragt doch die Kassiererin nach dem Namen der Kundin. Ich frag mich noch, ob das jetzt was ganz Neues ist, da antwortet diese „Miriam“. Kassiererin lautstark zur Barista, die eineinhalb Meter wegsteht: „Einen double macchiato caramel decaf yumyum double foam zisch sprinkel chocolate topping zum hier trinken für Miriam!“ Mein Unterkiefer machte den Ansatz, sich zu einem ‚Öhm‘ zu senken, da brüllt die Barista zurück: „Einen double macchiato caramel decaf yumyum double foam zisch sprinkel chocolate topping zum hier trinken für Miriam!“

Mein Unterkiefer erstarrt an Stelle und dann bin ich auch schon an der Reihe und schon fliegt meine Bestellung (nur um einiges kürzer) durch den Kaffeeanrichtraum und zwei Meter weiter wird mir der tall Americano unter nennung meines namens in die Hand geschoben. Nicht ohne das Post-It mit dem Namen drauf, der 10 Sekunden vorher dran gepappt wurde, wieder zu entfernen. Noch völlig konfus schütte ich zu viel Zucker in die Tasse, such mir meinen Sessel und frage mich, was das soll. Eventuell ist das ein Single-Starbuck. Damit der geneigte Single zu Miriam hin kann um zu sagen „Hallo Miriam, ich hab gehört, du hast auch eine Latte?“ Nächsten Samstag werde ich mich vergewissern, dass sich die Idee nicht durchgesetzt hat. Oder nenne mich aus Spass Bartholomäus. Oder schicke einen Inder rein, der einen Vornamen in der Länge des Ganges besitzt. Und dann wollen wir mal hören, wie die das hinbekommen. Ich zieh dann meinen Sessel etwas näher zur Kasse.

Aktuell im Ohr: Fettes Brot – Das allererste Mal

The Gebäck is back

Da hab ich es wohl doch noch geschafft. Leicht in der Zeit verschätzt, aber ich bin wieder da. Das böse schwarze Buch ist neu, der Stift gespitzt. Es ist ja im letzten halben Jahr auch einiges geschehen und es ist an der Zeit, Verschiedenes ans grausame, nichts beschönigende Tageslicht zu schleifen. Ich weiss, es sind auch eine Gazillion neuer Weblogs entstanden inzwischen, aber ich konnte mich schon einmal gegen einige Millionen Mitbewerber durchsetzen, also auf ein Neues.

Es ist schön, wieder da zu sein…

PS: Es mag sein, dass hier ab und an Gebastel herrscht, ich entdecke grade die Möglichkeiten.

Aktuell im Ohr: Bligg feat. Streichmusik Alder – Volksmusigg