Das "Auch ich habe meine Tage"-Buch vom keks
Er liegt hinter uns! Überstanden! Überlebt! Ich meine nicht Freitag den Dreizehnten, sondern Valentin den Vierzehnten. Zum ersteren gibt es eine ganze Filmreihe, zu zweiterem bizarrerweise nicht, obwohl sich das Slasher-Thema durchaus anbieten würde. Aber ich bin ja nur neidisch, weil ich Single bin und es zur Tour-de-Force wird, am Samstag Lebensmittel zu finden, die weder herzförmig sind noch Rosendeko tragen. Und weil ich meine Neujahrsvorsätze, keine Vorsätze zu machen, dadurch breche, mir einen zu machen und diesen dann auch noch zu brechen. Ich bin schwach. Also hab ich mich wieder bei einem Singleportal angemeldet. Obwohl ich weiss, welche übersteigerten Anforderungen die Hühner dort haben. Als erstes stand in meinem Motto: „Ich mag nicht aussehen wie Brad Pitt, dafür siehst Du nicht aus wie Angelina Jolie“. Das habe ich dann allerdings recht flott wieder geändert. Ich wollte ja nicht mit der Tür aus dem Haus fallen.
In einem sind sich die Damen ja einig. Sie wollen einen intelligenten, witzigen Mann, der gut kommunizieren kann. Unser Gehirn sagt aber, sobald wir eines potentiellen Partners ansichtig werden, in ungefähr Nullkommanullvier Sekunden: BOAH, den/die will ich knallen! Sofort! Auf dem Küchentisch, dem Parkplatz oder der eigenen Hochzeit. Oder eben nicht. Oder nur gegen Geld. Das Phänomen nennt sich „selfish brain“ und das schreit nur nach dem Besten und nach Zucker. Also bis das Gehirn einer feinzüngig formulierten Textbotschaftgewahr wird, ist es scheissegal, was oder wie geschrieben worden ist, der Sender mag schon lange abgehakt sein. Gene und Hormone. Der Mensch ist auch nur ein Tier. Jetzt ist aber das Hirn voll auf dem Ego-Trip und strebt nach den Sternen, einer Studie zufolge bekommen wir aber Partner, die in den allermeisten Fällen in der gleichen Attraktivitätsliga spielen. Ausnahmen dabei sind hässliche Geldsäcke oder Machofressen, die zwar ansehnliche Partnerinnen bekommen, die aber tendenziell persönlichkeitsgestört oder verschuldet sind. Oder beides. Also bleiben wir auf unserem Level und gucken uns dort um (gut, man schielt schonmal nach oben, man muss ja was zum träumen haben). Das gilt dann auch für Frauen auf Männersuche. Weil wenn ich so sehe, wer sich für MICH interessiert (ausgenommen die scharfen Russinnen, die aber auch nur Geld und Visum wollen, ich aber nicht bereit bin, viel Geld in gutes Aussehen und schlechten Geschmack zu stecken), und die Studie bedenke, dass gleiches Level und so, dann gibt mir das massiv zu denken. Hm. Ich geh jetzt auf den Crosstrainer, ein Peeling machen und Augenbrauen zupfen. Das geht so ja nicht.
Aktuell im Ohr: mind.in.a.box – Lament for Lost Dreams